Eine Frage, die sich schon länger stellt: Kann man Fehler korrigieren? Oder kann es sein, dass eine einzige falsche Entscheidung, ein Ausrutscher, eine dumme Aktion den Karren gegen die Wand fährt? Ein für alle Mal? Wie eine ungewollte Schwangerschaft, die man erst bemerkt, wenn es fürs Rückgängigmachen (backspace) zu spät ist? Angenommen, du hast jemandem etwas weggenommen, dem du es beim besten Willen nicht mehr zurückgeben kannst, weil er oder sie zum Beispiel in der Zwischenzeit gestorben ist: Lässt sich das dann irgendwie wieder reparieren? nG
Die Wurmabtreibungsidee passt mir gar nicht. Ein bisschen Angst habe ich schon davor, wie das weiter gehen kann ohne meinen Kopiloten. Nicht nur karrieretechnisch, denn was das betrifft, habe ich mittlerweile schon eine gewisse kritische Masse erreicht. Es ist auch nicht die Verwandtschaft, ich meine, so eine zufällige atomare Ansammlung, die beschlossen hat, jetzt einmal ein Mensch zu sein, verläuft sich doch früher oder später in alle Richtungen und schließt sich Würmern, Seesternen oder Halbleiterbauelementen an.
Dass ich Eddie vor die Tür gesetzt habe nach ein paar unerfreulichen Episoden, bei denen es seinerseits meist darum ging, ein bisschen Frischluft zu schnappen und mich dabei trotzdem warmzuhalten, ist eine andere Geschichte, er bestreitet natürlich, dass es nur wegen meiner Einzigartigkeit, wie er sie nennt, gewesen wäre. Redet von einer tiefen, wahren Liebe, die aber die Leichtigkeit bräuchte. Selten so gelacht. Alles ganz kuschelig und händchenhaltend und freundebleibend, ganz professionell, nur weil meine Bilder einen interessanten Marktwert haben: ausnutzen lasse ich mich wirklich nicht. Auch andere Mütter haben schöne Söhne. Und Töchter auch, vielleicht erweitere ich ja meinen Horizont. Nein, was mich wirklich beunruhigt: Ich habe angefangen, mich an dieses Vieh zu gewöhnen, das da in mir haust und marodiert.
Und das kann ja wohl wirklich nicht sein.